Mercedes-Historie: Die Geschichte der A-Klasse (2024)

Mercedes A-Klasse: Evolution einer Idee

Unser Rückblick auf die Geschichte der Mercedes A-Klasse reicht weit in die Vergangenheit: Anfang der 1980er-Jahre bringt Mercedes mit dem 190 seinen ersten "Baby-Benz" auf den Markt. Doch man denkt aufgrund immer strengerer Maßnahmen zum Flottenverbrauch auch noch eine Klasse tiefer. 1981 entsteht der NAFA, ein nur 2,50 Meter langes Wägelchen mit 45 PS. Er liefert später die Idee für den Smart, doch ein kleiner Mercedes soll Platz für vier Personen bieten.

Vom Sternchen zum Star

Mercedes Studie A

Der erste große Schritt in Richtung der späteren Mercedes A-Klasse liefert 1993 die "Studie A". Auf der IAA in Frankfurt werden die Publiku*msreaktionen ausgelotet. Zudem zeigt man die vielseitige Antriebsmöglichkeiten: Benziner und Diesel als Dreizylinder sowie ein Elektromotor.

Mercedes Studie A

Ganz neu ist das Sandwichkonzept der "Studie A": Durch die Anordnung von Teilen der Technik unterhalb der Fahrgastzelle ergibt sich neben einer erhöhten Sitzposition auch eine hervorragende Raumökonomie.

Mercedes FCC (Family Car China)

Zumindest bis zur A-Säule kommt das für China konzipierte "Family Car China" der späteren Mercedes A-Klasse schon recht nahe. Tatsächlich ist die Studie aus dem Jahr 1994 fast exakt so lang wie der kommende Serien-A.

Mercedes A-Klasse: Design-Ideen

Die komplett neue Konzeption der Mercedes A-Klasse soll auch selbstbewusst nach außen zur Schau getragen werden. Allerdings geriet manche Designidee (wie hier von 1993) zu radikal.

Mercedes A-Klasse: Eine Idee nimmt Gestalt an

Ebenfalls aus dem Jahr 1993 stammt dieser Entwurf für die Mercedes A-Klasse aus der Feder von Steve Mattin, dem heutigen Lada-Chefdesigner. Die Aufteilung der hinteren Fenster geht leicht abgeschwächt in Serie.

Mercedes A-Klasse: Hier ist der Neue!

Mit viel Brimborium wird die Mercedes A-Klasse im März 1997 auf dem Genfer Autosalon enthüllt. Die anwesenden Teilnehmer müssen ihre Sehgewohnheiten umstellen: Die A-Klasse baut kurz und hoch, mangels richtiger Motorhaube gibt es keinen klassischen Grill mit Stern-Kühlerfigur.

Mercedes A-Klasse: Ein buntes Trio

Typisch für die frühe Mercedes A-Klasse ist ihre Farbpalette: Mit grellbunten Lackierungen im 90er-Jahre-Stil will man eine junge Kundschaft anlocken. Das gelingt nicht wirklich: Die A-Klasse wird gerne in Silber von Senioren genommen, welche besonders die hohe Sitzposition schätzen.

Mercedes A-Klasse: Wie es euch gefällt

Auf der IAA 1997 in Frankfurt stellt Mercedes die drei Ausstattungslinien der neuen A-Klasse in den Mittelpunkt: Ganz rechts die Basisversion namens "Classic", mittig der noblere "Elegance". Links steht ein "Avantgarde" mit noch mehr Luxus und leicht sportlicher Note. Einstiegsversion ist der A 140 mit 82 PS.

Mercedes A-Klasse: Groß gegen Klein

Natürlich versucht Mercedes zur Markteinführung der A-Klasse im Oktober 1997, alle Zweifel an der Fahrzeugsicherheit zu zerstreuen. Im Crash gegen eine E-Klasse zeigt sich, wie der Motor der A-Klasse nach unten in den Sandwichboden abtaucht.

Mercedes A-Klasse: Der Elchtest

Die Mercedes A-Klasse macht den Elchtest legendär, der Elchtest macht die A-Klasse legendär. Vier Tage nach der Markteinführung kippt das Fahrzeug bei einem Ausweichmanöver mit 65 km/h auf die Seite. Zwar betonen Mercedes-Ingenieure, ihnen sei das nie passiert und auch die Umstände des "Elchtests" bleiben bis heute diffus, doch es hilft nichts: Konstruktionsbedingt weist die A-Klasse einen hohen Schwerpunkt auf. Von November 1997 bis Februar 1998 wird die Produktion gestoppt, alle Fahrzeige bekommen das elektronische Stabilitätsprogramm ESP serienmäßig.

Mercedes A-Klasse: Formel-1-Flitzer

Nach dem Elchtest-Desaster berappelt sich die A-Klasse wieder. Sogar mehr als gut: 1999 können zum ersten und einzigen Mal 100.000 Fahrzeuge der A-Klasse verkauft werden. Im gleichen Jahr kam das Sondermodell „F1 Edition“ auf den Markt, um den Formel-1-WM-Titel von McLaren-Mercedes zu feiern. Auf 250 Einheiten limitiert, wurde die Hälfte als Coulthard-, die anderen als Häkkinen-Version ausgeliefert.

Mercedes A-Klasse: Alternatives A

Die Abkürzung "Necar" stand bei Mercedes für "New Electric Car" und schmückte insgesamt sechs Konzeptfahrzeuge, mit denen alternative Antriebe erprobt wurden. Das Necar 4 von 1999 basierte auf der A-Klasse und nutzte flüssigen Wasserstoff für eine Brennstoffzelle. Der Antrieb fand komplett im Sandwichboden Platz.

Mercedes A-Klasse: Vision SLA

Was wäre gewesen, wenn? Diese Frage kann man sich oft mit Blick auf Fahrzeugstudien stellen. So etwa der Mercedes Vision SLA von 2000. Der 3,77 Meter lange Roadster basierte auf der A-Klasse und leistete 125 PS. Durch Verwendung von viel Aluminium wog der Wagen unter einer Tonne. Vermutlich aus Kostengründen ging der SLA nicht in Serie, einige Designelemente sah man aber an der zweiten SLK-Generation wieder.

Mercedes A-Klasse: In die Verlängerung

Im März 2001 legte Mercedes bei der A-Klasse nach. Und zwar im wahrsten Sinne: Zusätzlich zur Modellpflege, die unter anderem den Innenraum aufwertete, rückte zusätzlich eine um 17 Zentimeter verlängerte Version ins Programm.

Mercedes A-Klasse: Selten als Taxi

Mercedes geriet angesichts der langen A-Klasse in Verzückung: Sie biete "im Fond die Platzverhältnisse einer Oberklasse-Limousine", hieß es. Das stimmte tatsächlich, trotzdem blieb die A-Klasse im Taxibetrieb eher eine Randerscheinung.

Mercedes A-Klasse: HyPer, HyPer

1999 entsteht bei Mercedes die Studie A-Klasse HyPer mit Hybridantrieb. Der 1,7-Liter-Diesel mit einer Leistung von 90 PS (gleich 66 Kilowatt) treibt die Vorderachse an, während ein Elektromotor mit weiteren 26 Kilowatt Leistung auf die Hinterachse wirkt.

Mercedes A-Klasse: Kraft der zwei Herzen

Die Mercedes A-Klasse HyPer beschleunigt elektromotorisch unterstützt in acht Sekunden von null auf 100 km/h, während die Serienversion des A 170 CDI für die gleiche Beschleunigung 13 Sekunden braucht. Bereits Ende 1998 entstehen zwei A-Klassen mit einem Doppelmotor ganz anderer Art: Die „A 190 Twin“ mit jeweils zwei Aggregaten unter dem Blech (zusammen 250 PS) schenkt Mercedes den siegreichen Formel-1-Piloten Mika Häkkinen und David Coulthard.

Mercedes A-Klasse: Wasserstoff-Abgesang

Als Modell F-Cell ist die Mercedes A-Klasse seit 2002 zur Erforschung des Automobilantriebs der Zukunft im Einsatz. 60 dieser von einer Brennstoffzelle angetriebenen A-Klassen fahren seit Ende 2004 in Deutschland, USA, Japan und Singapur zur Langzeiterprobung unter realistischen Alltagsbedingungen. Bis zum Sommer 2005 legen die Wagen bereits insgesamt 370.000 Kilometer zurück.

Mercedes A-Klasse: Die zweite Generation

In sieben Jahren verkauft sich die erste Mercedes A-Klasse in einer Auflage von rund 1,1 Millionen. Deshalb setzt man bei der zweiten Generation wieder auf das Konzept mit Sandwichboden. Mit 3,84 Meter ist sie deutlich größer, eine Langversion gibt es nicht mehr. Die Premiere findet übrigens auf einem Aida-Kreuzfahrtschiff statt.

Mercedes A-Klasse: Zwei Türen weniger

Neu ist bei der zweiten A-Klasse-Generation ein Dreitürer (links), den Mercedes großzügig als "Coupé" interpretiert und der die interne Bezeichnung C 169 erhält. Aufgrund schwacher Verkaufszahlen fällt der Dreitürer im Jahr 2010 aus dem Programm.

Mercedes A-Klasse: Mehr Luxus

Auch innen legt die zweite Generation der A-Klasse deutlich zu. Während der Arbeitsplatz beim Vorgänger stets etwas billig wirkte, zeigt sich das co*ckpit nun deutlich aufgewertet. Bei der Elegance-Ausstattung gibt es Holz, das besonders ältere Besitzer schätzen.

Mercedes A-Klasse: Endlich elektrisch?

Wie wir gesehen haben, sollte der Sandwichboden bei der A-Klasse auch den Vorteil haben, dort Batterien für einen Elektroantrieb unterzubringen. Doch in Serie geht eine elektrische A-Klasse nie. Lediglich 500 Fahrzeuge werden ab Frühjahr 2011 in mehreren europäischen Ländern im Rahmen eines Full-Service Mietpakets an ausgewählte Kunden vermietet, unter anderem in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Für den Antrieb sorgt ein 70 Kilowatt (95 PS) starker Elektromotor mit einem Drehmoment von 290 Newtonmeter.

Mercedes A-Klasse: Die Revolution

2012 krempelt Mercedes die A-Klasse komplett um: Die Sandwich-Bauweise ist Geschichte, aus dem kompakten Hochdachwagen wird ein schnittiger, 4,30 Meter langer Fünftürer. Damit tritt die dritte Generation der A-Klasse direkt gegen den Audi A3 und den BMW 1er an.

Mercedes A-Klasse: Schnell und grell

Das neue Design inklusive AMG-Pakete und poppiger Farben lockt jüngere Kunden zu Mercedes, allerdings werden die enormen Absatzzahlen früherer A-Klasse-Zeiten nicht mehr erreicht. Die A-Klasse ist dynamischer geworden, aber auch ein Stück weit beliebiger. Zudem wird häufig die Übersichtlichkeit bemängelt.

Mercedes A-Klasse: Der Donnerbolzen

Ab Juni 2013 gibt es erstmals ein echtes AMG-Modell auf Basis der Mercedes A-Klasse, den AMG A 45. Anfangs holt er aus zwei Liter Hubraum 360 PS, später sind es sogar 381 PS.

Mercedes A-Klasse: Zur Familie gewachsen

Siebenmal die Fünf: Weit über fünf Millionen Fahrzeuge der A-Klasse-Familie hat Mercedes seit 1997 gebaut. Zur richtigen Familie wachsen die kompakten Sterne erst ab 2005, als die erste B-Klasse auf den Markt kommt. Richtig los geht es dann ab 2012, als der CLA, der CLA Shooting Brake und der GLA das Angebot bereichern.

Mercedes A-Klasse: Nummer vier ist hier

Lässig posiert Dieter Zetsche, der Boss von Daimler, an der ganz neuen A-Klasse-Generation. So könnten auch Mercedes-Kunden aussehen, die sich für die vierte Auflage des A begeistern. Dort ersetzen Monitore die klassischen Instrumente, es gibt mehr Konnektivität und man hat die Karosserie praxistauglicher gestaltet. Los geht es im Frühjahr 2018.

Die neuesten Fotostrecken

Kompakt-SUVs 2022/2023: Alle Modelle auf dem Markt

Auto-Neuheiten 2022: Alle Modelle im Überblick

50 Jahre Renault 5: Die Modellgeschichte in Bildern

Luxus-SUVs: Der neue Range Rover und seine Konkurrenten

Aygo X und Co.: Cityflitzer in der Übersicht (2021)

Die günstigsten Neuwagen in Deutschland: Nicht nur Dacia

31 / 31

6. Februar 2018 um 12:21 Uhr

Roland Hildebrandt

Von: Roland Hildebrandt

Kein Pkw mit Stern war bis dahin kürzer: 1997 sorgte Mercedes mit der nur 3,57 Meter langen A-Klasse für Furore. Sie stand für den Elchtest, sorgte aber auch für fette Stückzahlen. Inzwischen hat sich der wahre Baby-Benz weit von seinem Urahn entfernt. Wir blicken auf die Karriere der A-Klasse zurück.

Mercedes-Historie: Die Geschichte der A-Klasse (2024)

References

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Dean Jakubowski Ret

Last Updated:

Views: 5917

Rating: 5 / 5 (50 voted)

Reviews: 89% of readers found this page helpful

Author information

Name: Dean Jakubowski Ret

Birthday: 1996-05-10

Address: Apt. 425 4346 Santiago Islands, Shariside, AK 38830-1874

Phone: +96313309894162

Job: Legacy Sales Designer

Hobby: Baseball, Wood carving, Candle making, Jigsaw puzzles, Lacemaking, Parkour, Drawing

Introduction: My name is Dean Jakubowski Ret, I am a enthusiastic, friendly, homely, handsome, zealous, brainy, elegant person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.